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18.02.2022 | 11:17

Gemeinsam zu geregelten Arbeitsbedingungen in der bildenden Kunst

Gemeinsam zu geregelten Arbeitsbedingungen in der bildenden Kunst

Der Verband bildender Künstler Serbiens (Udruženje likovnih umetnika Srbije ULUS) führt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Forschung der kulturellen Entwicklung (ZAPROKUL) und dem serbischen Ministerium für Kultur und Information umfangreiche Untersuchungen zur Programmpolitik und zum wirtschaftlichen Rahmen der Aktivitäten von Galerien und Ausstellungsräumen, auf deren Grundlage konkrete Maßnahmen zur Lösung des komplexen Problems des Arbeitsstatus von Künstlern vorgeschlagen würden, einschließlich der Preisliste, beziehungsweise der Art und Weise der Bestimmung ihrer Tantiemen.

Die gewonnenen Daten dienen als Grundlage für eine bessere Gestaltung der Arbeitswelt im Bereich der bildenden Kunst im Interesse aller ihrer Akteure – Künstler, Kultur- und Bildungsschaffende und -erzieher, Kuratoren, Galeristen, Kritiker, Entscheidungsträger im Bereich Kultur und Kunst sowie der breiteren sozialen Gemeinschaft, hieß es bei der Präsentation dieser Initiative in der ULUS-Galerie, an der Vertreter einzelner Galerien und der Ausstellungsräume persönlich oder online teilnahmen.

Dieses Vorhaben ist Teil der umfassenderen Initiative von ULUS zur Regulierung der Arbeit im Bereich der bildenden Kunst, die vor allem die Einrichtung eines Systems gerechter Vergütung für Künstler und Kulturschaffende sowie die Verbesserung der sozialen und steuerlichen Rahmenbedingungen, in denen ihre Arbeit stattfindet, umfasst, sowie einen besseren gesellschaftlichen Status der Kunst.

Berater im Ministerium für Kultur und Information (MKI) für den Bereich visuelle Kunst Dimitrije Tadić, Direktor von ZAPROCKUL Marko Krstić, Leiterin der UNESCO-Abteilung der Kunstuniversität in Belgrad Nina Mihaljinac, Kunsthistorikerin und -theoretikerin bei ZAPROKUL Dragana Martinović und Künstlerin Vahida Ramujkić von ULUS betonten, wie wichtig es ist, verlässliche Daten auf der Grundlage der Untersuchung der Situation vor Ort zu sammeln, da auf diese Weise bereits bestimmte Entwicklungen eintreten würden.

Auf der Grundlage früherer Untersuchungen, wie Tadić erinnerte, gab es dementsprechend eine Änderung in den Vorschlägen der MKI-Ausschreibungen bezüglich der Möglichkeit, dass Galerien technische Ausrüstung und Möbel erwerben.

„Jahrelang durften Galerien technisches Equipment mieten, aber nicht kaufen. Es war nicht klar, warum. Einfach gesagt, manchmal geschehen Dinge nicht, wenn Druck ausgeübt wird, und wenn es eine gemeinsame, geschlossene Kampffront für das Gemeinwohl gibt, dann ist das wirksamer“, sagte Tadić und nannte als möglichen weiteren Schritt des gemeinsamen Handelns die Befürwortung der Steuerermäßigung für Künstler, für die das Finanzministerium die richtige Ansprechperson ist.

Nina Mihaljinac wies darauf hin, dass in ähnlicher Weise in diesem Jahr eine Empfehlung in die MKI-Ausschreibung aufgenommen wurde, Künstlern ein Honorar zu zahlen.

„Das ist eine direkte Folge der Forschungs- und Untersuchungsarbeit, und es gibt noch viel mehr solcher Beispiele, nicht nur in der visuellen Kunst“, sagte sie und wies darauf hin, dass auch Schriftsteller, Übersetzer und andere künstlerische Berufe zahlreiche Probleme hätten.

Die Erforschung des Galeriesystems wäre daher, wie sie betonte, eine wissenschaftliche und Forschungsgrundlage für die Entwicklung neuer Kulturpolitiken, die zur Verbesserung des Lebens, des sozialen und beruflichen Status von Künstlern beitragen würden.

Vahida Ramujkić betonte, dass ULUS in erster Linie aus der Position eines Künstlers agiert, wobei berücksichtigt wird, dass kein fixer Preis für die Arbeit festgelegt worden ist. Dieses Problem kann nicht gelöst werden, wenn die Galerien kein organisiertes Arbeitssystem haben, weshalb ULUS sich darum kümmert, dass sie selbst auch gestärkt werden.

Schon bei den ersten Antworten aus dem Fragebogen zeige sich, dass eine Zusammenarbeit zwischen den Galerien selbst notwendig sei, weil sie gemeinsame Probleme hätten, sagte Vahida Ramujkić. Die Untersuchung sei daher auch im Hinblick auf die mögliche Bildung eines Netzwerks von Galerien von Bedeutung, die in Zukunft zusammenarbeiten könnten, fügte sie hinzu.

„Ausstellungsräume und Galerien sind eigentlich unsere Arbeitgeber. Wir arbeiten über Lizenzhonorare, aber es gibt keine Standardpreise für die geleistete Arbeit. Unsere Absicht ist es, zu versuchen, die

Mindestarbeitspreise zu bestimmen, die geregelt sein müssen. Dafür müssen wir Parameter haben, die wir nur aus Galerieräumen bekommen können, denn es ist nicht dasselbe, eine Ausstellung in einer kleinen Galerie im Inneren des Landes und zum Beispiel im Museum für zeitgenössische Kunst zu organisieren“, sagte Vahida Ramujkić.

Der Direktor von ZAPROKUL, Marko Krstić, sagte, dass es wichtig sei, zwischen Galerie- und Ausstellungsräumen zu unterscheiden, da sie nicht dasselbe seien, und daher ergeben sich auch die Unterschiede in den Kriterien für die Bewertung der Präsentation von Künstlern.

Ziel ist es, die „Grauzone“ von Ausstellungen zu regeln, in der Galerien, die ein festes Programm und Budget haben, nicht selten den Künstlern als Bedingung der Ausstellung auferlegen, dass sie selbst für den Transport der Werke und die Erstellung von Katalogen sorgen müssen.

„Diese Kategorien sind jetzt, sozusagen, sozial, und Kultur kann keine soziale Kategorie sein“, betonte Krstić.

Die Arbeitsbedingungen von Galerien wurden in den 60er Jahren erforscht und die Frage, wie die Arbeit von Künstlern standardisiert werden kann, ist, wie Dragana Martinović feststellte, immer noch ein aktuelles Thema. Zur Komplexität dieses Themas, so war im Gespräch zu hören, trug insbesondere die durch die Pandemie verursachte Krise bei.

(SEEcult.org)

Gefördert mit Mitteln aus dem Internationalen Hilfsfonds für Organisationen in Kultur und Bildung 2021 des Auswärtigen Amts der Bundesrepublik Deutschland, des Goethe-Instituts und weiterer Partner, www.goethe.de/hilfsfonds

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